Verpackungen
Verpackungsbranding richtig gemacht: Worauf muss man beim Verpackungsdesign achten?
Verpackungen erfüllen verschiedene Aufgaben. In erster Linie sollen sie ein Produkt schützen, damit es während des Transports in den Laden oder nach Hause keinen Schaden erleidet. Eine Verpackung ist aber auch Teil guten Marketings und hilft im Idealfall, das Produkt zu verkaufen. Damit Letzteres gelingt, sollten Unternehmen und ihre Designer auf einige Dinge achten. Welche das sind – MY MATZ verrät es Ihnen.
Schachteln, Kartons und Co. erzählen Geschichten
Die bedeutendste Aufgabe von Versandtaschen, Schachteln und anderen Behältern ist zweifelsfrei der Schutz ihres Inhalts. Ein empfindliches Produkt darf bis zum Eintreffen beim Kunden nicht zerdrückt, zerbrochen oder auf andere Weise in seiner Qualität gemindert werden. Andernfalls hat das Packaging versagt, und der Kunde wird höchstwahrscheinlich in Zukunft auf einen anderen Hersteller setzen. Kartons und Co. können aber noch viel mehr. Richtig gestaltet sind sie ein Erlebnis für die Sinne, indem Verbraucher die Besonderheiten sehen, fühlen und hören – in seltenen Fälle auch riechen und schmecken.
All dies hat Auswirkungen darauf, wie Kunden eine Packung wahrnehmen. Ganz besonders wichtig ist dies bei spontanen Käufen, die oftmals durch das Design der Box, der Folie oder des Papiers entstehen. Doch auch im Rahmen fest geplanter Käufe, bei denen es gilt, sich zwischen verschiedenen Marken zu entscheiden, können Aufmerksamkeit erregende Packungen den Unterschied ausmachen. Im Idealfall erzählen ihren Inhalt schützende Behältnisse sogar eine Geschichte, die Verbraucher auch als solche wahrnehmen und mit der sie sich identifizieren können.
Vor der Verpackungsentwicklung
Bevor es an die eigentliche Gestaltung der Packungen geht, sollten Sie sich über einige Dinge Gedanken machen. Dabei geht es unter anderem um das Budget, dem bei vielen Unternehmen enge Grenzen gesetzt sind. Hier beachten Verantwortliche vor allem, wie hoch die Kosten pro Stück ausfallen. Das Material spielt eine wichtige Rolle, aber auch die Arbeitskosten fließen mit ein. Weiterhin gilt es, die auf die Packungen zu bringenden Inhalte zu analysieren. Dies sind insbesondere:
- Text
- Bilder
- Spezielle Zeichen
- Veränderliche Angaben
Während Text und Bilder für sich sprechen, zählen zu den Zeichen beispielsweise Bio-Siegel und Barcodes. Die veränderlichen und daher zeitlich begrenzten Angaben referieren gegebenenfalls auf das Mindesthaltbarkeitsdatum oder die Chargennummer. Werden diese als Aufkleber angebracht, sollten Kartons und weitere Packungen genügend Platz für sie lassen. Ganz besonders von Bedeutung sind aber drei Fragen, die Sie sich als Verantwortlicher stellen sollten:
Welches Produkt soll verpackt werden?
Packaging muss sich zwingend am Produkt orientieren. Jenes soll zwar mithilfe ansprechenden Designs verkauft, allen voran aber durch seine Umverpackung geschützt werden. Ist das Produkt beispielsweise besonders empfindlich, ist der Schutz noch wichtiger als bei Ware, die weniger empfindlich ist oder sich bis zu einem gewissen Grad selbst schützt – zum Beispiel eine Frucht durch ihre Schale. Anhand der Beschaffenheit des Produktes lässt sich auch die Frage nach dem Material beantworten.
Für wen ist das Produkt gedacht?
Neben der Frage nach dem Was sollten Sie für sich auch beantworten können, wer das Produkt kauft. Die Zielgruppe beeinflusst die Optik der Umverpackung ebenfalls, indem beispielsweise die Schrift für ältere Menschen etwas größer ausfallen sollte. Viele junge Leute fühlen sich hingegen von einem modernen und farbenfrohen Design angesprochen, während die gut betuchte Kundschaft meist nach eleganten Luxus-Verpackungen Ausschau hält.
Wo wird das Produkt gekauft?
Das Kaufverhalten von Verbrauchern hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Dinge werden von immer mehr Menschen im Internet gekauft, was Onlineshops stärkt und den stationären Einzelhandel vor Ort schwächt. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Verpackungsoptik. Gerade im Laden ist es besonders wichtig, dass sich die Umverpackung und damit auch Ihr Produkt von der Konkurrenz abhebt. Hier steht ein und dasselbe Produkt von verschiedenen Marken meist in einer Reihe. Kunden haben die Wahl und schauen sich nicht selten die Ware etwas genauer an, die ihnen als Erstes ins Auge sticht. Optisches Durchsetzungsvermögen ist vor Ort also besonders bedeutend, während online das Design zwar auch wichtig ist, viele Kunden aber erst mal nach dem Preis filtern.
Tipps für gutes Packaging Design
Die Vorüberlegungen hinsichtlich der Gestaltung der Um-, Innen- und/oder eigentlichen Produktverpackungen stellen die Basis einer guten Verpackungsgestaltung dar. Von jener ausgehend, beachten Sie während des Designens idealerweise einige Tipps, mit denen Ihr Verpackungsbranding die gewünschte Wirkung erzielt.
Halten Sie es einfach
Produktverpackungen ziehen die Aufmerksamkeit oft, aber auch nicht immer mit einer auffälligen Optik auf sich. Manchmal ist weniger tatsächlich mehr und ein eher minimalistisches Design die beste Lösung. Produkt und Zielgruppe beeinflussen diesen Aspekt ganz besonders. Ein eher seriöses, ernstes und weniger auf Spaß und gute Laune setzendes Produkt präsentiert sich in einer vergleichsweise schlichten Umverpackung häufig hochwertiger. Das Unternehmenslogo, die Produktbezeichnung und gegebenenfalls Inhaltsstoffe genügen hin und wieder. In Kombination mit dezenter farblicher Gestaltung kann Verpackungsentwicklung manchmal recht einfach sein. Dies bietet sich besonders dann an, wenn die Optik zum Rest des Corporate Designs sowie zum Webdesign des Unternehmens passt.
Seien Sie kreativ
Ein minimalistisches Design muss Sie nicht zwangsläufig daran hindern, Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Allein mit der Form der Produktverpackung lässt sich eine Menge erreichen. Becherhalter und Flaschenträger beispielsweise fungieren als nützliche Helfer, um erfrischende Getränke von A nach B zu transportieren, sind aber zugleich je nach Ausführung kunstvoll gestaltete Hüllen.
Nutzen Sie die Verpackungsfläche optimal
Je nach Größe des Produktes bleibt für die Gestaltung der Umverpackung eine eher begrenzte Fläche. Diese gilt es nach bestem Wissen und Gewissen zu nutzen, ohne die Produktverpackung zu überladen. Selbstverständlich gilt dies nicht immer, denn insbesondere im Rahmen der Präsentation im Laden können bestimmte Flächen ganz natürlich verborgen bleiben. Steht Ihr Produkt mit konkurrierender Ware Seite an Seite im Regal, sind höchstwahrscheinlich die beiden Seiten verdeckt. Dort dann wichtige Informationen zu platzieren, ist nicht die beste Idee. Wenn Sie also die Packung eines Produktes planen, das sich später in einem solchen Umfeld durchsetzen muss, könnte ein Blick in verschiedene Geschäfte und deren Warenpräsentation nicht schaden.
Stellen Sie das Produkt ins Zentrum
Die Produktverpackung ist die Visitenkarte ihres Inhalts, klar. Doch wenn Sie vor lauter greller Farben und Reizüberflutung das vergessen, worauf es eigentlich ankommt, ist niemandem geholfen. Die Rede ist natürlich vom Produkt, das der Kunde vor dem Kauf am liebsten so schnell wie möglich zu Gesicht bekommen möchte. Falls es sich anbietet, ist ein Sichtfenster eine gute Idee. Sie können dadurch einfach die Ware in ihrer Gänze, außergewöhnliche Details oder sogar spezielle Funktionen zeigen.
Seien Sie nicht langweilig
Egal ob Sie das Design von Faltschachteln, Stanzkartons oder Luftpolsterversandtaschen gestalten: Eine langweilige Umverpackung macht das tollste Produkt zunichte. Passt dies stilistisch zu Ihrem Artikel, dürfen Sie sich ruhig trauen und mit einer bunten Optik die Aufmerksamkeit auf den Faltkarton oder die Versandverpackung lenken. Kunden lieben zudem Witz, ist das Leben doch sonst schon ernst genug. Rufen Sie bei potenziellen Käufern ein Schmunzeln hervor, nehmen jene Ihr Produkt gleich als sympathischer wahr.Erfolgreiches Verpackungsbranding: von der Planung bis zur Umsetzung
Niemand sollte Schachteln, Faltkartons und Co. einfach drauflos designen. Die Verpackungsentwicklung beginnt bereits bei der Analyse des Produktes, der Zielgruppe und des Verkaufsortes. Davon hängen Größe, Material, Robustheit und Aufmachung erheblich ab. Weitere Aspekte wie das Budget oder die Verbindung zur Corporate Identity sollten ebenfalls klar sein. Erst dann geht es idealerweise an das Designen der Produktverpackung, die durch das Beherzigen einiger Tipps die Erfolgsaussichten vergrößert. Schlicht und dennoch kreativ, gegebenenfalls bunt und witzig oder auch die direkte Präsentation des Produktes durch Sichtfenster und Ähnliches sind hier besonders hervorzuheben.